Verlagsvorschau März 2017

Der März nähert sich  mit großen Schritten. Von Frühling ist ja momentan irgendwie nichts zu spüren. In Dortmund hat es gestern Bindfäden geregnet und momentan stürmt es mal wieder. Mehr als auf dem Sofa einkuscheln und lesen bleibt da eigentlich nicht. Der März ist „leider“ buchtechnisch auch echt richtig heftig. Keine Ahnung, wann man das alles lesen soll, aber es klingen viele Bücher sooo toll. Wie gut, dass ich noch 100 Euro Weihnachtsgeld übrig habe, welches nächste Woche in der Mayerschen erstmal auf den Kopp gehauen wird.

Claire Fuller: Eine englische Ehe (Piper)

Eigentlich hatte sie andere Pläne. Ein selbstbestimmtes Leben, Reisen, vielleicht eine Karriere als Schriftstellerin. Doch als sich Ingrid in ihren Literaturprofessor Gil Coleman verliebt und von ihm schwanger wird, wirft sie für ihn all dies über Bord. Gil liebt seine junge Frau, und dennoch betrügt er sie, lässt sie viel zu oft mit den Kindern in dem kleinen Ort an der englischen Küste allein. In ihren schlaflosen Nächten beginnt sie, Gil heimlich Briefe zu schreiben. Statt ihm ihre innersten Gedanken anzuvertrauen, steckt sie ihre Briefe in die Bücher seiner Bibliothek und verschwindet schließlich auf rätselhafte Weise. Zwölf Jahre später glaubt Gil, seine Frau wieder gesehen zu haben – und ihre gemeinsame Tochter Flora, hin und her gerissen zwischen Hoffnung und Verzweiflung, beginnt nach Antworten zu suchen, ohne zu ahnen, dass sie nur die Bücher ihres Vaters aufschlagen müsste, um sie zu erhalten …

So ein wunderschönes Cover und der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack.

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Verlagsvorschau März 2016

Und schon ist es wieder so weit. Der erste Monat des Jahres ist um. Die ersten Bücher gekauft, gelesen und rezensiert und nun ist es Zeit auf den kommenden Monat zu blicken. Anbei eine „kleine“ Auswahl an Büchern für den März.  Viel Spaß beim Stöbern, Notieren und Vorbestellen! ;-)

historisch
ritterSabrina Qunaj: Der Ritter der Könige (Goldmann)

Wales im 12. Jahrhundert: Der junge Maurice de Prendergast wird im Haushalt des Constable of Pembroke, Haupt der einflussreichen Geraldine-Sippe, zum Ritter ausgebildet. Nicht nur seine Verlobung mit einer Tochter der Familie, sondern auch die enge Freundschaft zu Richard de Clare, dem Sohn des mächtigen Earl of Pembroke, verschafft ihm bald erbitterte Feinde. Maurice geht aber als Ritter seinen Weg, macht sich an Richards Seite im englischen Bürgerkrieg verdient und spielt eine entscheidende Rolle bei der Eroberung Irlands. Doch als man eine junge Frau aus seiner Vergangenheit in den Krieg hineinzieht, wird seine Loyalität auf eine harte Probe gestellt …

Der dritte Band von Sabrina Qunajs Mittelalter-Saga. Die ersten beiden Bände subben bei mir. Ich muss sie wirklich dringend lesen.

ohmsDaniela Ohms. Winterhonig (Knaur)

„Winterhonig“ erzählt von einer lebensgefährlichen Liebe in einer archaischen, grausamen Welt, die noch gar nicht so lang Geschichte ist. Inspiriert von den Erlebnissen ihrer eigenen Großmutter, lässt uns Daniela Ohms die Zeit des Zweiten Weltkriegs aus Sicht der Landbevölkerung erleben: Das harte, entbehrungsreiche Leben, das Mathilda als zehntes Kind eines Bauern führt; die Anstrengungen, die der junge Karl unternimmt, um seine Abstammung vor den Nazis geheim zu halten; die Liebe der beiden, die nicht sein darf, bringt sie Mathilda doch in große Gefahr; die Schrecken des Krieges, der drohende Tod durch Bomben oder Verrat. Und über allem die Hoffnung.

In den letzten Monaten und Jahren gab es viele Bücher über den 1. und 2. Weltkrieg, die im „Downton Abbey“ Millieu angesiedelt waren. Ich freue mich, dass nun auch  mal wieder etwas realistischeres erscheint, wo der Krieg nicht nur schmückendes Beiwerk ist.

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Lockhart, E.: Solange wir lügen

Originaltitel: We were liars
Verlag:
Ravensburger
erschienen:
2015
Seiten:
320
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3473401307
Übersetzung:
Alexandra Rak

Klappentext:

Eine wohlhabende und angesehene Familie. Eine Privatinsel vor der Küste Massachusetts. Ein Mädchen ohne Erinnerungen. Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet. Ein Unfall. Ein schreckliches Geheimnis. Nichts als Lügen. Wahre Liebe. Die Wahrheit.

Rezension:

Ich bin so stolz auf Ravensburger, dass sie sich nicht haben hinreißen lassen, die halbe Geschichte auf dem Klappentext zu verraten. Tatsächlich bin ich das Buch ohne Erwartungen angegangen, weil ich gar nicht wirklich wusste, was Emily Lockhart so mit uns Lesern vorhat und das blieb eigentlich bis zum Schluss so.

In sehr kurzen knappen Kapiteln erweckt die Autorin eine Welt voller Luxus und Exklusivität zum Leben. Allerdings hatte ich irgendwie mehr Glitzer und Bling Bling erwartet, stattdessen präsentiert Lockhart uns eine einsame Insel, die wirklich nur jeden Sommer die versammelte Sippschaft der Sinclairs, verteilt auf mehrere Häuser, beherbergt. Die Kinder scheinen dort zu leben, als gäbe es keine Erwachsenen. Sie sind frei, ungezwungen und ohne Sorgen und dabei so arrogant, wie es wohl nur Kids der Upperclass sein können.

Cadence, die Ich-Erzählerin berichtet von den gemeinsamen Sommern in einer ungekünstelten Sprache, die mich wirklich sehr beeindruckt hat. Gefühle und Bilder beschreibt sie auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Eigentlich passiert in dem Buch gar nicht so viel, aber die Atmosphäre ist so dicht, dass es schwer fällt, sich dem Buch zu entziehen.

Zudem weiß man wirklich bis zum Schluss nicht, was in einem der vergangenen Sommer genau passiert ist. Cadence erlitt damals ein Schädelhirntrauma und schlägt sich seitdem mit gesundheitlichen Problem herum. Erst zwei Jahre später kehrt sie auf die Insel zurück und versucht zusammen mit den anderen Jugendlichen der Familie ihre Gedächtnislücken zu schließen. Ehrlich, ich hatte keinen Schimmer, wie das Buch ausgehen wird und die Auflösung glänzt wirklich mit einem WOW-Effekt.

Die Figuren sind alle wohl nicht wirklich sympathisch. Wobei Cadence selbst noch am normalsten erscheint und einen sehr unverblümten Blick auf ihre Familie und deren Kleinkriege hat. Wie besonders ihre Mutter und ihre Tanten um das Erbe und das Ansehen bei ihrem Großvater buhlen, ist wirklich abstoßend. Irgendwie scheinen ohnehin alle Erwachsenen – trotz oder gerade wegen des Reichtums – ein unerfülltes und gescheitertes Leben zu führen.

Die extrem kurzen Kapitel, die ich in der Form nur von James Patterson kenne, führen mit der Spannung dazu, dass ich das Buch wie in einem Rausch an einem Abend durchgelesen habe. Irgendwann wollte ich einfach nur noch wissen, was denn in diesem verflixten Sommer passiert ist. Hinzu kommt noch eine kleine Liebesgeschichte, Themen wie angedeuteter Rassismus bzw. Klassendünkel, die auch heute noch nicht ausgemerzt sind.

Ich möchte Euch darauf hinweisen, dass man anfangs mit den vielen Mitgliedern der Familie vollkommen überfordert wird. Das legt sich aber schnell. Macht Euch nicht zu viele Gedanken und lest einfach weiter. Das Buch verdient jeden Leser, den es kriegen kann. Kauft es und macht ordentlich Werbung dafür!

Der Song zum Buch…

Note: 1