Interview mit Patricia Alge

Interview mit Patricia Alge (April 2004)



Veröffentlichungen:

  • Leise Tränen - starkes Herz (2000)
  • Liebe im Schatten des Verrats (2002)
  • Geheimnis der Sehnsucht (2002)
  • Im Zwielicht der Gefühle(2004)



Stell Dich doch bitte den Lesern der Bücherkiste ein wenig vor. Was hast Du für Hobbys, etc.?
Ich bin 1974 geboren, seit 1993 glücklich verliebt in meinen Ehemann und nun seit neun Wochen stolze Mama eines bildschönen Töchterchens. Solange ich zurückdenken kann, war Kreativität stets meine Antriebsfeder. Deshalb war auch bei meiner Berufswahl klar, dass es etwas sein musste, bei dem ich meine Fantasie walten lassen konnte. So erlernte ich den Beruf des Konditor - Confiseurs. Als ich jedoch mit dem Schreiben anfing, wechselte ich schweren Herzens zu einem Bürojob, weil die geregelten Arbeitszeiten einfach mehr Freiraum für die Schriftstellerei liessen. Ich liebe es zu Malen, bin eine leidenschaftliche Köchin und finde es herrlich, meine Wohnung immer wieder neu zu gestalten. Ich Reise sehr gerne und natürlich ist auch das Lesen fester Bestandteil meines Lebens, ebenso wie das Schreiben.

Wie bist Du zum Schreiben gekommen und wolltest Du immer Liebesromane schreiben?
Mein erster Liebesroman war ein Buch von Barbara Cartland. Ich war damals gerade mal elf Jahre alt. Der Griff zu diesem Roman war eigentlich eher ein Versehen, doch nachdem ich ihn gelesen hatte, war ich hell begeistert. Ich verschlang einen Liebesroman nach dem Anderen. Dabei spielte es für mich keine Rolle, wer ihn geschrieben hatte. Hauptsache, die Geschichte klang interessant. Irgendwann war das Lesen dieser Bücher dann plötzlich nicht mehr genug. Ich wollte meine eigenen Helden kreieren, wollte sie eigene Wege gehen lassen und mit ihnen aufregende Abenteuer erleben. Dieser Wunsch kam eigentlich von einem Tag auf den Anderen und von Anfang an war klar, dass es ein Liebesroman sein musste.

Du bist ebenfalls ein Mitglied von Delia, der Vereinigung deutscher Liebesromanautoren und wenn man z.B. die Cover Deiner Romane von Heyne mit den Neuauflagen von Moments vergleicht, sieht man schon deutlich den Unterschied. Wie war damals die Akzeptanz in Deiner Umwelt, als Du einen typischen Liebesroman mit Nackenbeißer Cover veröffentlicht hast?
Das stimmt. Ich bin Gründungsmitglied von Delia und die neuen Cover von Moments gefallen mir ausnehmend gut. Aber, ob du es glaubst oder nicht, ich liebe auch meine Nackenbeisser Cover und dazu stehe ich voll und ganz. Das war schliesslich auch einer der Gründe, weshalb ich unbedingt beim Wilhelm Heyne Verlag veröffentlicht werden wollte. Er hatte damals einfach die schönsten Cover.
In meinem Umfeld gab es diesbezüglich nie Probleme oder negative Äusserungen. Natürlich gibt es Leute, die Liebesromane nur müde belächeln können, aber das liegt wohl eher am Thema selbst.

Auf Deiner Homepage habe ich gelesen, das Du an einer Schriftstellerschule in Hamburg eingeschrieben warst. Ich finde das sehr interessant, weil die meisten Deutschen doch immer noch meinen, das einem das Schreiben in die Wiege gelegt wird, wobei es in den USA und England ganz normal ist Creative Writing Kurse zu besuchen. Wie kamst Du darauf eine Schriftstellerschule zu besuchen und welche Erfahrungen hast Du gemacht? Würdest Du den Besuch empfehlen?
Meine Wiege war wohl nicht gross genug ;-) Bestimmt gibt es einige glückliche Autoren, die ohne Hilfe grossartige Bücher schreiben können. Ich gehöre leider nicht zu jenen. Ich dachte immer, wer viel liest, kann unweigerlich auch schreiben. Weit gefehlt! An meinen ersten Geschichten wäre ich fast verzweifelt. Sie wirkten leblos und platt. Nach einigen Fehlversuchen musste ich einsehen, dass auch die Schriftstellerei ein Beruf wie jeder andere ist - er muss von Grund auf erlernt werden. Und da ich mich nun mal für diese Richtung entschlossen hatte, suchte ich Hilfe. An der Axel Andersson Akademie wurde ich fündig. Heute kann ich nur sagen, es war eine sehr interessante Zeit. (Zweieinhalb Jahre) Die Studiengänge waren ausgesprochen lehrreich und die Lehrer/innen sehr kompetent und konstruktiv mit ihren Kritiken. Ich kann eine solche Schule wirklich nur empfehlen.

Diesen Monat (April 2004) erscheint bei Heyne Dein neuer Roman "Im Zwielicht der Gefühle". Kannst Du uns schon etwas über Deine weiteren Pläne erzählen? Schreibst Du gerade an etwas Neuem?
Zur Zeit befinde ich mich gerade im Mutterschaftsurlaub und geniesse meine kleine Tochter Elena in vollen Zügen. Aber sobald die Zeit es wieder zulässt, werde ich mich natürlich gleich an mein nächstes Manuskript machen. Worum es in meinem nächsten Buch genau geht, kann ich leider noch nicht sagen. Die Geschichte ist erst im Entstehen.

Du hast Dich ja anscheinend ganz dem historischen Liebesroman verschrieben? Hattest Du in diesem Bereich Vorbilder?
Johanna Lindsey war lange Zeit meine Favoritin. Ich liebe ihre Bücher, die im wilden Westen spielen oder von Wikingern und Piraten handeln. Aber auch Heather Graham wird wohl immer so etwas wie ein Vorbild für mich bleiben.

Was liest Du selbst gerne oder anders gefragt, was liest Du gerade?
Eigentlich lese ich fast alles, was mir in die Hände kommt. Am liebsten natürlich Liebesromane, aber auch gute Krimis oder spannende Biographien sind vor mir nicht sicher. Zur Zeit ist meine Lektüre jedoch auf Baby-Ratgeber beschränkt ;-)

Du wirst momentan von Heyne und von Moments (Neuauflagen) veröffentlicht. Heyne ist vor einigen Monaten an randomhouse verkauft worden. Hat das Konsequenzen für Dich?
Bisher sind für mich noch keine Veränderungen aufgetreten. Mal sehen wie es weiter geht.

Kannst Du Dir vorstellen einmal etwas anderes als Liebesromane zu schreiben?
Vor zwei, drei Jahren, hätte ich vermutlich noch mit einem klaren "Niemals" geantwortet. Heute bin ich da offener. Wenn ich auf ein interessantes Thema stossen sollte, würde es mich schon reizen, auch einmal etwas ganz anderes zu schreiben.

Vielen Dank für das Interview!