Zinßmeister, Deana: Der Pestreiter

Verlag: Goldmann
erschienen:
2014
Seiten:
480
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442480884

Klappentext:

Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Ein geheimnisvoller Reiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück. Der junge Schweizer Urs versucht deshalb verzweifelt, ein Heilmittel gegen die Krankheit zu finden. Währenddessen hofft seine Freundin Susanna, die aus ihrer Heimat im Saarland flüchten musste, mit seiner Hilfe die Schrecken ihrer Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Doch dann scheint Urs plötzlich nichts mehr von ihr wissen zu wollen …

Rezension:

Der dreißigjährige Krieg ist gerade erst beendet, hat aber noch nichts von seinem Schrecken verloren. Da macht sich ein Reiter auf den Weg das Schrecken neu zu verkünden. Die Pest ist ausgebrochen und jeder kann der nächste sein. Es ist das Jahr 1652 zu Trier und Susanna versucht ihr Leben neu zu ordnen. Sie und Urs Blatter leben jetzt hier bei seiner Familie. Urs will gemeinsam mit dem Onkel ein Heilmittel gegen die Pest finden. Susanna hofft auf ein bisschen Glück und Frieden. Aber irgendwie will alles nicht so recht an seinen Platz und Beide müssen einige Hürden in ihrem Leben meistern.

„Der Pestreiter“ ist die Fortsetzung zu „Das Pestzeichen“, man kann aber auch beide Bücher problemlos einzeln lesen. Kleine Rückblenden sorgen dafür, dass der Leser alles Wesentliche erfährt. Natürlich lernt man gerade Urs und Susanna viel besser kennen und verstehen wenn man auch „Das Pestzeichen“ gelesen hat, aber es geht zur Not auch so. Der Erzählstil von Deana Zinßmeister ist leicht und flüssig zu lesen. Allerdings gliedert sie ihre Handlung in mehreren Erzählsträngen auf. Sie erzählt zum einen von Urs und von Susanna. Dann kommt der geheimnisvolle Pestreiter ins Spiel und auch der Vater von Urs spielt eine wichtige Rolle. Geschickt legt die Autoren Fährten und Spuren und verwirrt ihre Leser vielleicht auch wenig. So entsteht aber auch einiges an Spannung. Es ist eben nicht immer so wie es auf den ersten Blick scheint. Erst zum Schluss fügt sich alles zusammen und lässt ein Gesamtbild entstehen. Scheinbar nebenbei gewährt die Autorin einige Einblicke in das historische Geschehen in und um Trier des 17. Jahrhundert. Allen voran Karl Kaspar von der Leyen, Kurfürst und Erzbischof zu Kurtrier. Er gibt hier den Ton an und scheint die Fäden in der Hand zu halten. Aber ist das auch wirklich so? Und was hat die Gemeinschaft der Juden mit den Vorfällen zu tun? Alles Fragen die sich der Leser schnell stellt und die auch beantwortet werden, aber eben nicht sofort.

Die Aufmachung dieses Taschenbuchs ist auch wieder gelungen. Das Cover hat einen Wiedererkennungswert zum ersten Band. Schon dort war die geheimnisvolle Hand zu sehen. Auch die Farben sind ähnlich. Eine Karte, ein Personenregister und ein Nachwort runden das Buch dann ab.

„Der Pestreiter“ ist eine gelungene Fortsetzung zu „Das Pestzeichen“. Es erzählt aus dem Leben des 17. Jahrhunderts und ist dabei spannend wie ein Krimi. Die Protagonisten haben Ecken und Kanten und wachsen mit jeder Seite weiter. Mir hat dieses Verwirrspiel gut gefallen. Ich konnte den verschiedenen Handlungen gut folgen. Am Ende war alles durchaus logisch und nachvollziehbar. Eben gut erzählt. Unterhaltung so, wie ich sie mag.

Note: 2

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