Woods, Elizabeth: Caras Schatten

Originaltitel: Choker
Verlag:
Baumhaus
erschienen:
2012
Seiten:
288
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3833901098
Übersetzung:
Anja Hackländer

Klappentext:

Als Kinder haben sich Cara und Zoe ewige Freundschaft geschworen. Inzwischen sind beide 16 Jahre alt und leben schon lange in verschiedenen Städten. Doch plötzlich steht Zoe vor Caras Tür. Cara nimmt sie überglücklich bei sich auf. Zoe ist wieder da, ihre einzige Vertraute. Doch irgendwie benimmt sie sich seltsam. Und dann stirbt plötzlich Caras Erzfeindin …

Rezension:

Ein mysteriöses Jugendbuch mit ein paar netten Wendungen auf knapp 300 Seiten, sieht erstmal nach einem hübschen Zeitvertreib für ein faules Wochenende aus. Leider hätten dem Buch wohl tatsächlich einige Seiten mehr gut getan, um einige Mängel zu beseitigen.

Cara wird als Außenseiterin geschildert, die niemand mag und die von all ihren Schulkollegen gehänselt wird. Durch das Auftauchen ihrer alten Freundin Zoe verändert sie sich in Windeseile und ein bisschen andere Klamotten und eine neue Frisur und plötzlich wird sie von den anderen freundlich behandelt. Mir persönlich war das viel zu weit hergeholt und mir war weder klar, warum die Schüler Cara nicht mögen oder wieso sie nach einer kleinen Runderneuerung plötzlich überall dabei sein durfte.

Zoe ist ebenfalls ein merkwürdiger Charakter, der im Laufe der Geschichte immer abstoßender wirkt. Es gibt in Bezug auf sie auch diverse Ungereimheiten in der Handlung, die sich schließlich nicht verbergen lassen. Cara versteckt ihre Freundin, ohne das jemand etwas merkt. Zoes fast manisches Verhalten wird immer extremer und jeder, der mal einen halbwegs guten Krimi gelesen hat, weiß irgendwann wo der Hase lang läuft und was es mit Zoe auf sich hat.

Ehrlich gesagt, war ich am Schluss froh, dass sich meine Vermutungen bestätigten, sonst hätte es vielleicht eine noch hanebüchenere Auflösung gegeben.

Leider konnte ich auch mit Cara selbst nicht viel anfangen und so taugt sie nicht wirklich als Identifikationsfigur. Hielt ich sie aufgrund des Prologs nur für schüchtern, so muss ich schon sagen, dass sie mir schnell etwas merkwürdig vorkam. Nicht nur ihr Verhalten gegenüber ihrer Familie oder ihren Schulfreunden ist unverständlich, auch z.B. ihre Fixiertheit darauf harte Nahrung zu vermeiden, damit sie sie sich nicht Übergeben muss, ist ziemlich unverständlich. Es gibt zwar am Anfang des Buches eine peinliche Situation in der Schule, wo sie fast an etwas erstickt, aber wieso das bis zum Schluss immer wieder zum Thema gemacht werden muss, erschließt sich mir nicht. So ein Thema sollte man auch nicht einfach so in ein Jugendbuch unterbringen, wenn man es nicht sinnbringend verarbeitet.

Die Nebenfiguren sind leider klischeehaft. Die üblichen High-School-Zicken, die keiner braucht und die in ihrer Bosheit so überzeichnet sind, dass sie zu Stichwortgebern verkommen. In erster Linie muss man sagen, dass der Klappentext ein ganz anderes Buch erwarten ließ, als ich dann schließlich bekam. Das Beste an „Caras Schatten“ ist noch das wirklich geschmackvolle Cover, aber was hilft es, wenn der Inhalt nicht stimmt?

Note: 4

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