Wilson, Sam: Im Zeichen des Todes

Originaltitel: Zodiac
Verlag:
Penhaligon
erschienen:
2016
Seiten:
480
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3764531738
Übersetzung:
Andreas Helweg

Klappentext:

Es ist ein gnadenloses System, in dem die Geburtsstunde darüber entscheidet, ob man ein Leben in Reichtum oder Armut und Elend führt. Niemand schafft es aus eigener Kraft. Die Sterne sind Gesetz. Und sie bringen den Tod … Als eine Mordserie von unvergleichlicher Brutalität die Stadt erschüttert, ruhen alle Augen auf Detective Jerome Burton und Profilerin Lindi. Der eine glaubt an seinen Jagdinstinkt, die andere an die Macht der Sterne – und beide wissen, dass sie es mit dem gefährlichsten Verbrecher zu tun haben, den die Stadt je gesehen hat. Doch sein Plan ist so finster, dass er alles Vorstellbare übersteigt …

Rezension:

Hoppala – da isses passiert. Ich bin auf den super interessanten Klappentext, der einen außergewöhnlichen Thriller versprach, aber mal so richtig reingefallen. Oder sagen wir es anders, der britische Autor verschenkt hier eimerweise Potential und anstatt eine spannende Geschichte jenseits der Krimi-Klischees zu liefern, kriegen wir oberflächliche Hausmannskost. Aber nicht die gute von Omma, sondern die aus der Tiefkühltruhe mit der Plastikfolie.

Ehrlich gesagt, stimmt an „Im Zeichen des Todes“ fast gar nichts. Die Figuren wirken lieb- und leblos, die Geschichte dümpelt uninspiriert vor sich und stilistisch ist das ganze so oberflächlich, dass so mancher Autor sicher besseres als Schulaufsatz geliefert hat.

Aber das Schlimmste ist wirklich, dass der Autor seine hervorragende Idee mit den Sternzeichen total versemmelt. Ich bin jetzt niemand, der morgens sein Horoskop liest oder sonstwie an irgendwelche Sternenkonstellationen glaubt, aber für einen Thriller fand ich die Idee trotzdem außergewöhnlich. Doch leider versandet die recht schnell.

Sam Wilson vergisst einfach das System der Geburtsstunde genauer zu beschreiben und vernünftig mit der Handlung zu verknüpfen. Ich hätte so gerne mehr darüber erfahren, aber es wird nicht mal richtig erklärt, wieso die Gesellschaft so funktioniert, wie sie nun mal funktioniert.

Auch der Kriminalfall hat mich nicht überzeugt, was besonders am Dilettantismus von Burton und Childs liegt. Den beiden könnte man wahrscheinlich den Stuhl unterm Hintern weggklauen. Sie verheddern sich total in dem Fall, obwohl einige Hinweise für jeden – vor allen Dingen für den Leser – offensichtlich  sind. Auch haben sie mich nicht mit ihrer Persönlichkeit überzeugt. Sie wirken belanglos und besitzen keinerlei Tiefe. Mir muss nicht jede Hauptfigur sympathisch sein, aber wenn Figuren eines Romans mir egal sind, dann macht der Autor einfach was falsch.

Es gibt einfach keine Überraschungen, keine Figuren mit denen ich mitfiebern konnte und dafür jede Menge Langeweile. Die Bewertung klingt jetzt vielleicht sehr hart, was aber auch daran liegt, dass ich mich wirklich auf das Buch gefreut habe und erschüttert bin, dass so etwas den Weg zwischen zwei Buchdeckel gefunden hat.

Note: 5

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