Stratmann, Cordula: Sie da oben, er da unten

Verlag: Kiepenheuer & Witsch
erschienen:
2010
Seiten:
256
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3462039350

Klappentext:

Totsein hatte sich Sabine immer ganz anders vorgestellt. Das ist ja doch etwas sehr Spezielles. Und der Weg dahin: Ausgerechnet Dieter, ihr Dieter, der nie in die Puschen kommt, ist ihr nach zig Jahren Ehe so mir nichts dir nichts an die Gurgel gesprungen! Eben noch in der Straßenbahn, und nur einen Wimpernschlag später die eigene Frau umgelegt!

Da liegt man plötzlich erwürgt im Flur – und gerät natürlich ins Grübeln: Wie ist das überhaupt geregelt da oben im Himmel, mit dem Sein, ähm Nichtsein? – Bestens, darf Sabine nach unappetitlicher Zwischenlagerung bei der Gerichtsmedizin feststellen. Sogar so gut, dass man bald seine Rachegelüste gegenüber mörderischen Gatten vergisst. Und wen man hier so alles kennenlernt …

Da unten realisiert Dieter in der Zwischenzeit: Wer keine echten Steherqualitäten hat, der sollte die Finger vom Töten lassen! Man hat in der Zeit danach so viel Hudelei, das sollte man sich vorher wirklich ganz genau überlegen …

Zu den Klängen der „Never Comebacks“ und „Forever Gones“ jagt da oben währenddessen ein Fest das nächste. Nur mit der Liebe scheint es im Himmel auch nicht einfacher zu sein als auf der Erde: Da vergeigt einem Mozart schon mal persönlich die Stimmung und bei ihrem alten Schwarm Jens kommt Sabine auch nicht so richtig zum Zuge …

Rezension:

Der Roman fängt recht vielversprechend an. Die Autorin schreibt so, wie ihr auch im Fernsehen der Schnabel gewachsen ist und wenn man beim Lesen ihre Stimme im Ohr hat, sind Sabines Gedanken und Betrachtungen durchaus amüsant. Doch im Laufe der Handlung werden die Schwächen immer offensichtlicher, denn die Autorin verlässt sich viel zu sehr auf ihren verschrobenen Humor und vergisst dabei eine richtige Geschichte zu erzählen.

Natürlich sind einige Ideen witzig, wenn Sabine durch den Himmel stolziert und sich mit dem Praktikanten Till Schweiger unterhält oder mit Hilde Knef ein Käffchen trinkt, weil die „nebenan“ wohnt. Anderes ist wiederum geschmacklos. Ich muss keine fast gerade gestorbenen Stars und Sternchen (z.B. Patrick Swayze) in meinem Roman einbauen, nur damit er ein bisschen hipper wirkt.

So oder so verläuft die Handlung irgendwann im Sande und obwohl der Roman keine 300 Seiten hat, wird er zäh und langweilig, weil eigentlich nichts passiert und man sich auch irgendwann fragt, was das ganze Geschwafel da oben im Himmel soll.

Ich muss gestehen, im nachhinein hätte ich mir die Geschichte wohl eher als Hörbuch anhören sollen, denn ich glaube wenn die Autorin ihre Geschichte mit ihrem typischen Erzählstil selber liest, dann kann man eher über einige Schwächen hinwegsehen. So kann ich leider nur sagen, ist „Sie da oben, er da unten“ nur teilweise ein Vergnügen und zudem mit knapp 14 Euro viel zu überteuert.

Note: 4

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