Schacht, Andrea: Nehmt Herrin diesen Kranz

Band 2 Alyss Serie

Verlag: Blanvalet
erschienen:
2010
Seiten:
413
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3442371244

Klappentext:

Köln 1402, Zeit der Weinlese, der Erntedankeiern und der aufkommenden Herbstwinde. Stürmisch geht es auch im Hause van Doorne zu. Alyss tobt, als sie erfährt, dass Gatte Arndt ihren geliebten Weingarten verscherbelt hat. Überdies entpuppt sich Jung-Kilian, dessen Alyss sich vorübergehend annimmt, als schier unbändiger Wirbelwind. Master John, ein Geschäftspartner des Hauses, kehrt von der Englandfahrt nach Köln zurück und sorgt für ungeahnte Turbulenzen.

Und dann wird Schützling Kilian entführt. Mit ihm zusammen verschwindet Alyss’ Brautkrone, der wertvollste Bestandteil ihrer Mitgift. Stehen die beiden Untaten miteinander in Verbindung? Alyss hat einen schlimmen Verdacht…

Rezension

„Nehmt Herrin diesen Kranz“ist der zweite Band der Buchreihe um Alyss van Doorne geb. vom Spiegel, und ihrem Hauswesen. Er schließt direkt an den ersten Band „Gebiete sanfte Herrin mir“ an. In ihrem leicht zu lesenden Stil entführt uns Andrea Schacht wieder in ihr farbenprächtiges Mittelalter Kölns, wo wir einmal mehr Zeuge sein dürfen wie Alyss versucht sich gegen ihren Gatten zu behaupten. Auch hier lehnt die Autorin sich wieder an die im Mittelalter gebräuchlichen Satzstellungen und Begriffe an. So sprechen sich die Geschwister Marian und Alyss wieder mit „Schwester mein“ und Bruderlieban, was ich sehr lustig zu lesen finde und auch gut die Zuneigung der Geschwister zu einander vermittelt. Diese Art der Darstellung verleiht den Geschichten ihre ganz eigene Atmosphäre, die mir sehr gut gefällt.

Überhaupt vermittelt Andrea Schacht in ihrer Art zu schreiben einen ganz anderen Eindruck, was das Leben im Mittelalter betrifft. Sie zeichnet ein Bild, das weder hässlich noch brutal ist, sondern zeigt uns, dass es auch damals Frauen gab die in der Lage waren sich selbst zu behaupten und auch ein Geschäft geführt haben und sich durchsetzten konnten.

Oft musste ich beim Lesen dieses Buches herzhaft lachen, wenn von „Käferwecken“ und „Tavernenschlägereien“ die Rede war oder wenn es heißt „Schnattertiere ins Fegefeuer zu bringen“. Auch der kleine Kilian, der zeitweise bei Alyss eingezogen ist, war ein kleiner Junge der es faustdick hinter den Ohren hatte und mir immer wieder Grund zum Lachen gab. So musste er z.B. lernen dass auch ein schwarzer Hahn mit Respekt zu behandeln ist.

Wieder ist dieser Band mit Krimieelemeten bestückt. So muss Alyss, gemeinsam mit ihren Freunden und John, diesmal die Entführer Kilians ausfindig machen und ihre gestohlene Brautkrone suchen. Diese Rätsel beginnen mit den ersten Seiten und laufen als roter Faden durch die ganze Geschichte. Teile der Rätsel lösen sich während der Suche von allein, aber auch neue Rätsel tun sich auf, die erst in den nachfolgenden Bänden geklärt werden. Was bei mir den Wunsch auslöste auch den nächsten Band, der leider erst im nächsten Jahr erscheinen wird, zu lesen. Für mich sind Alyss, Marian, John und ihr gesamtes Hauswesen zu guten Freunden geworden, die ich immer wieder sehr gern besuche.

Ich kann“Nehmt Herrin diesen Kranz“sowie die gesamte Reihe nur jedem empfehlen der gute, humorvolle historische Romane liebt.

Note: 1

 

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