Orgel, T.S.: Das Erbe von Berun

Band 1 Blausteinkriege Trilogie

Verlag: Heyne
erschienen:
2015
Seiten:
608
Ausgabe:
Broschur
ISBN:
3453316886

Klappentext:

Magie ist ein gefährliches Spiel …

Einst war es der Nabel der Welt, doch nun steht es vor dem Niedergang: das Kaiserreich Berun, gegründet auf die Schlagkraft seiner Heere und den unerbittlichen Kampf gegen die Magie des Blausteins. Als Beruns Macht schwindet, kreuzen sich die Pfade dreier Menschen – ein Mädchen, ein Schwertkämpfer und ein Spion. Keiner von ihnen ahnt, wie unauflöslich ihr Schicksal mit der Zukunft von Berun verwoben ist.

Das Zeitalter der Blausteinkriege ist angebrochen …

Rezension:

Schon ein Weilchen ist es her, dass ich waschechte Fantasy gelesen habe. Also mit Schlachtengetümmel, einer komplett neuen durchdachten Fantasywelt, Intrigen und Verwicklungen bis es einem schwindelig wird. Dazu eine bildgewaltige und manchmal gerne auch schroffe Sprache, denn für Liebesgeschwurbel haben wir schließlich Romantasy.

Nach wenigen Seiten war mir klar, „Das Erbe von Berun“ ist genau das, was ich mir erhofft hatte. Das Autoren-Duo Tom und Stephan Orgel nimmt sich viel Zeit um ihren Weltenbau vorzustellen. Dabei prasseln nicht nur jede Menge Eindrücke, sondern auch eine große Anzahl von Figuren auf einen ein. Für mich ist das immer der Punkt, wo sich die Spreu vom Weizen trennt bzw. wo  gute Autoren sich von  schlechten Autoren unterscheiden, denn trotz vieler Namen und Verwicklungen wusste ich immer, wer mit wem und überhaupt. Ich hasse es, wenn ich immer ein Personenregister bemühen muss. Für mich ist das immer ein Zeichen dafür, dass die Autoren ihren Figuren nicht genug eigenes mitgegeben haben, damit man sie sozusagen blind zuordnen kann.

Dennoch muss man sich natürlich auf die Komplexität der Handlung einlassen. Typische Fantasyelemente wie Magie, etc. werden nur angerissen. Es geht mehr um Intrigen, Politik und Verwicklungen, wie man es vom allseits beliebten „Game of Thrones“ kennt. Mal eben so runterlesen und sich über Schlachtengetümmel und Zaubersprüche freuen, ist also nicht möglich. Freunde vieler Handlungsstränge, die sich nach und nach verzahnen und sich besonders am Ende auf magische Art verbinden, kommen jedoch vollends auf ihre Kosten. Leute, die Schlachten mögen, übrigens auch! ;-)

Die Figuren sind nicht leicht zu durchschauen und sehr facettenreich. Es gibt nicht immer eine klare Unterscheidung zwischen Gut und Böse, wie das bei echten Menschen eben auch oft der Fall ist. Das wirkt sich natürlich auch auf die Handlung aus, wenn man sich nie ganz sicher sein kann, wie eine der Figuren reagieren wird. Das Buch bekommt so eine ganz eigene Spannung, die bis zum Ende aufrecht erhalten wird. Die Perspektivwechsel verstärken dies noch, weil der Leser immer wieder an einer besonders spannenden Stelle unterbrochen wird. Es gibt Bücher, bei denen ich das überhaupt nicht mag, bei „Das Erbe von Berun“ waren jedoch alle Sichtweisen gleich interessant, so dass ich nicht zwischendurch genervt den nächsten Wechsel herbeigesehnt habe.

Zu guter Letzt, hat mich der Schreibstil des Autoren-Duos wirklich begeistert. Flüssig, sehr bildhaft, ohne blumig oder kitschig zu sein und wenn es passt, schimmert sogar eine Portion Humor durch, auch wenn der Roman insgesamt eher düster gehalten ist.

Auch äußerlich macht das Buch einiges her. Ein passendes stimmungsvolles Cover, eine detaillierte Karte in der Innenklappe und ein Personenverzeichnis runden den Trilogie-Auftakt ab. Wer High-Fantasy liebt, kommt an den Blausteinkriegen nicht vorbei. Chapeau die Herren!

Note: 1

Song zu Buch und Rezi:

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