Lyne, Charlotte: Glencoe

Verlag: Lübbe
erschienen:
2010
Seiten:
637
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
3431038190

Klappentext:

1689. Im Streit um die englische Thronfolge ist das Hochland zutiefst gespalten. Die MacDonalds halten den Stuarts die Treue, die Campbells unterstützen den neuen König. Gegen den Willen ihrer Familien holt Sandy Og MacDonald die junge Sarah Campbell als seine Braut nach Glencoe. Zwischen ihnen ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Sarah nach mehreren Totgeburten einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt, wird sie von den Frauen des Clans noch mehr verachtet. Sandy Og erntet ob seiner Sanftheit nichts als Hohn und Spott. Gleichzeitig spitzt sich der Zwist zwischen den MacDonalds und den Campbells zu. In einer eiskalten Winternacht kommt zu einem Blutbad, wie es das Hochland noch nicht gesehen hat. Können ausgerechnet Sarah und Sandy Og, die Außenseiter, ihren Clan vor dem Untergang retten?

Rezension

Ich gehöre nicht zu den Lesern, die sich unbedingt eine Hardcoverausgabe kaufen müssen. Ich greife eher auf die günstigere Taschenbuchvariante zurück. Charlotte Lyne aber ist eine meiner liebsten Autorinnen im historischen Bereich und so wollte ich nicht noch ein oder zwei Jahre warten bis die TB-Ausgabe erscheint. Es hat sich gezeigt, dass sich meine Investition gelohnt hat. Diese HC-Ausgabe ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden. Nicht nur das Cover hebt sich aus der Menge der historischen Bücher heraus sondern auch die Innengestaltung. So ist innen eine Karte Schottlands in der die Clanbezirke eingezeichnet sind. Im hinteren Teil befinden sich ein Glossar und ein Personenregister so wie ein kleines Nachwort der Autorin. Ein Lesebändchen rundet das Gesamtbild dieser Ausgabe ab.

„Glencoe“ erzählt die Geschichte eines Clans der MacDonalds aus dem schottischen Hochland im 17 Jahrhundert. Ihr Leben, ihr Lieben und leider auch ihr Sterben. Diese Geschichte ist mit historischen Fakten belegt. Die Protagonisten haben alle gelebt. Nachdem ich mich erst einmal an den etwas schwierigen Stil gewöhnt hatte, konnte ich komplett in diese Geschichte abtauchen. Charlotte Lyne ist es gelungen das Leben im schottischen Hochland glaubwürdig mit allen Höhen und Tiefen zu erzählen. Sie hat ein Bild voller Leben und Hoffnung gezeichnet, dass mich berührt hat.

Sie hat diesen Protagonisten Leben eingehaucht, so das ich zeitweilig das Gefühl hatte mitten unter ihnen zu sein. Sandy Og, seine Frau Sarah und ihre Verwandten aus Glencoe sind mir ziemlich schnell ans Herz gewachsen. Auch wenn sie zwischendurch stur und mundfaul waren und irgendwie nicht wirklich vorankamen, so dass ich das Gefühl hatte ihnen immer mal wieder einen Schubs geben zu müssen. Aber gerade diese Sturheit und Verbissenheit hat sie mir sehr sympathisch gemacht.

So ist es nicht verwunderlich, dass ich zwischendurch immer wieder zu Taschentüchern greifen musste um mir die Augen zu trocknen. Die Autorin hat die dramatischen Verhältnisse um dieses geschichtliche Ereignis von allen Seiten beleuchtet und auch immer wieder die betreffenden Personen zu Wort kommen lassen. Charlotte Lyne hat die Handlungsweisen von Robert Camphell aus Glenlyon, Alasdair MacDonald, der der zwölfte MacIain genannt wurde, so geschildert, das ich das Gefühl hatte, es könnte sich durchaus so abgespielt haben. Sie hat es geschafft, dass man auch mit den negativen Charakteren, wie Robert Camphell der in seinem eigenen Mitleid zu zerfließen scheint, Mitleid bekam.

Ich persönlich habe sehr viel Anteil an dieser Geschichte genommen. Mir ist es, als hätte ich die Menschen aus „Glencoe“ persönlich kennen lernen dürfen. Von daher fiel es mir sehr schwer das schottische Hochland am Ende zu verlassen. „Glencoe“ war für mich eines der besten Bücher die ich 2010 gelesen habe. Ich wünsche mir mehr solcher historischen Romane.

Note: 1

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