Korte, Lea: Die Maurin

Verlag: Knaur
erschienen:
2010
Seiten:
663
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426502305

Klappentext:

Andalusien im 15.Jahrhundert: Zwischen Mauren und Christen toben erbitterte Kämpfe – Kämpfe, die auch das Leben der jungen Zahra nicht unberührt lassen. Als Hofdame und enge Vertraute Aischas, der Hauptfrau des Emirs, gerät sie in ein grausames Spiel aus Intrigen und rücksichtslosen Machtkämpfen. Dann verliebt sie sich ausgerechnet in den Kastilier Gonzalo – eine Liebe, die sie in tödliche Gefahr bringt…

Rezension

„Die Maurin“ ist mein erster Roman den ich von Lea Korte gelesen habe. Sie hat einen leicht zu lesenden, flüssigen Schreibstil. Die Seiten blättern sich quasi von allein um. „Die Maurin“ entführt den Leser in das 15 Jh. Mitten hinein in die Auseinandersetzungen der Christen gegen die Mauren. Bevor nun die eigentliche Handlung beginnt, gibt die Autorin erst noch einen kleinen Einblick in den geschichtlichen Hintergrund. Diese Einführung hat mir gut gefallen, so wusste ich gleich um was es sich hier handelt. Ich mag es sehr, wenn ein historischer Roman auf einer realen Begebenheit beruht und der oder die Autoren es auch belegen können. „Die Maurin“ ist ein sehr gut recherchierter historischer Roman und dies konnte ich beim lesen deutlich spüren.

Die fiktive Protagonisten Zahra habe ich gleich in mein Leseherz geschlossen. Mit Hilfe von Zahra und ihrer Familie bringt uns die Autorin die Lebensumstände Granadas näher. Zahra lebt im direkten Umfeld der Herrscherfamilie Andalusiens. Sie ist eine der Hofdamen der Sultanien Aischa. Sie kennt Zahra schon seit sie ein kleines Kind war und vertraut ihr, so das Zahra mit hineingezogen wird in die Auseinandersetzungen mit den Spaniern.

Immer wieder gerät Zahra in brenzlige Situationen, die nicht unbedingt etwas für Frauen der damaligen Zeit sind. Sie gerät zwischen die Fronten der Mauren und Christen. Die Autorin schildert lebhaft die Auseinadersetzungen der Mauren gegen die Christen. Ohne dabei jedoch Partei zu ergreifen; beide Seiten werden ausreichend beleuchtet. Ihre Darstellungen der Schlachten und des Lebens zu dieser Zeit sind so lebhaft, das ich zeitweise das Gefühl hatte mitten unter ihnen zu sein.

Ihr Weg führt sie unter anderem an den Hof der Königin Isabel I von Spanien. Lea Korte ist es gelungen, dass ich die Stationen im Lebens Zahras deutlich vor mir sehen konnte. Auch viele der anderen Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen, egal ob es sich um die Mauren oder Christen handelte. Ihre Darstellung der realen Personen wie den letzten Emir von Granada Boabdil oder seiner Mutter Aischa, um nur einige zu benennen, konnte ich deutlich vor mir sehen.

Die einzelnen Protagonisten sind sehr glaubwürdig dargestellt und haben mir alle gut gefallen. Jeder einzelne hat seinen eigenen Charakter, mit vielen Ecken und Kanten, die dem Buch seinen ganz eigenen Charme und Lebendigkeit verleihen und der gesamten Handlung dadurch seine Glaubwürdigkeit gibt. Außerdem ist „Die Maurin“ auch eine Liebesgeschichte, die sehr spannungsgeladen daherkommt und unvorhersehbar ist.  Ich habe die ganze Zeit mit Zahra und ihren Lieben gehofft und gebangt. Es viel mir sehr schwer das Buch überhaupt aus der Hand zu legen.

Lea Korte ist es gelungen ein lebhaftes Bild der Menschen Granadas zu zeichnen. Ich konnte voll in diese Geschichte eintauchen und es viel mehr schwer Zahra, ihre Geschwister und Freunde am Ende gehen zu lassen. Ich hatte gelungene, spannende Lesestunden und freue mich schon auf die Fortsetzung

Zum Schluss, möchte ich noch erwähnen, dass sich in dieser Taschenbuchausgabe einiges an Zusatzmaterial befindet. Es gibt ein Personenregister, eine Zeittafel, Stammbäume der Herrscherfamilien und ein Glossar der fremden Begriffe. Dadurch wird dieser Roman rundum zu einem gelungenen Werk.

Note: 1

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