Haig, Francesca: Das Feuerzeichen – Rebellion

Band 2 Feuerzeichen Trilogie

Originaltitel: The Map of Bones
Verlag:
Heyne fliegt
erschienen:
2016
Seiten:
480
Ausgabe:
Hardcover
ISBN:
345327041X
Übersetzung:
Viola Siegemund

Klappentext:

In der düsteren Welt der Zukunft herrscht eine Zweiklassengesellschaft: Die perfekten Alphas regieren und genießen alle Privililegien, die Omegas – ihre vermeintlich weniger perfekten Zwillinge – werden tagtäglich unterdrückt und gedemütigt. Nachdem die Insel der Omegas zerstört wurde, ist Cass, zusammen mit ihren Freunden Piper und Zoe, auf der Flucht. Irgendwo jenseits des Ozeans, so hoffen sie, gibt es ein Land, in dem das Omega-Brandzeichen auf ihrer Stirn keine Rolle mehr spielt. Doch dazu müssen sie erst einmal an die Küste gelangen, und Cass‘ ruchloser Zwillingsbruder Zach ist ihnen dicht auf den Fersen …

Rezension:

Zweite Bände von Trilogien haben es manchmal schwer. Die Vorschichte ist erzählt, spannende Hintergrundinfos standen schon im Vorgängerband, aber so richtig voran geht es auch nicht, weil da kommt ja noch ein Abschlussband.

Leider gilt genau das auch für „Rebellion“. Wie im ersten Band „Das Feuerzeichen“ überzeugt Francesca Haig mit einer packenden Grundidee und gut charakterisierten Figuren, aber Himmel, es zieht sich doch ganz schön in dieser Fortsetzung.

Im Prinzip braucht der Roman fast die ganze erste Hälfte, bis Frau Haig mal ein wenig aufs Gaspedal tritt. Dagegen ist tendenziell nichts zu sagen, wenn die ersten 250 Seiten gut erzählt sind und für die Handlung wichtige Dinge eingeläutet werden. Aber hier passiert einfach zu wenig und die Heldin ist unglaublich melancholisch. Cass, Zoe und Piper sind auf der Flucht und streifen in bester „Herr der Ringe“ Manier erstmal jede Menge Seiten durch die Botanik.

haig

Dabei kann ich mit Protagonistin Cass durchaus etwas anfangen und finde es auch einmal erfrischend, wenn es nicht immer nur die toughe Heldin gibt, die alles wegsteckt wie ein Roboter und Kraftreserven wie Conan der Barbar ihr eigen nennt. Nein, die Zerbrechlichkeit der Protagonistin hat mir durchaus gefallen und ihre Gefühle und Beweggründe sind auch wirklich verständlich, aber ich gebe es zu, manchmal ist sie mir doch ein bisschen auf den Geist gegangen.

Dennoch gibt es dann in der zweiten Hälfte doch einige Überraschungen, die mir wieder richtig gut gefallen haben und die Lust auf einen nächsten Band machen. Die Autorin hat durchaus gute Ideen, aber irgendwie hat sie anscheinend beim Plotten von „Rebellion“ selbst ein wenig den Faden verloren. Nur so kann ich mir die seltsame erste Hälfte erklären. Leider verliert sich dadurch ein die Zwillings-Problematik ein wenig, dabei ist sie das große Plus der Trilogie.

Die düsteren und fast schon erdrückende Atmosphäre ist Haig hingegen wieder perfekt gelungen. Auch gegen ihren Schreibstil ist absolut nichts zu sagen. Sie schreibt gefühlvoll, flüssig und vermag Figuren und Handlung mit wenigen Worten zum Leben zu erwecken. Die letzten 200 Seiten haben mich auch wieder ein wenig mit dem Buch versöhnt, denn da brennt die Autorin wirklich ein Feuerwerk an Wendungen und Emotionen ab. Nach der Durststrecke am Anfang haben wir Leser uns das allerdings auch verdient.

Der abschließende Band „Das Feuerzeichen – Rückkehr“ erscheint leider erst im August 2017. Also heißt es jetzt Nägelknabbern und warten.

Note: 2-

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