Dübell, Richard: Die Teufelsbibel

Band 1  Teufelsbibel Trilogie

Verlag:: Bastei Lübbe 
erschienen: 2010
Seiten:
672
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 3404163265

Klappentext:

Böhmen 1572. In einem halb zerstörten Kloster wird der achtjährige Andrej Zeuge eines schrecklichen Blutbads. Zehn Menschen, darunter seine Eltern, werden brutal ermordet. Andrej kann fliehen und nimmt eines der am besten gehüteten Geheimnisse der Kirche mit sich: das Wissen um die Existenz des Codex Gigas – der Teufelsbibel. Ein Dokument, das drei Päpste das Leben kosten und die Macht haben soll, das Ende der Welt einzuläuten. Sieben schwarz gekleidete Mönche haben geschworen, das Geheimnis der gefährlichen Handschrift zu behüten. Wer zu viel darüber weiß, muss sterben. Denn der Codex, so heißt es, stammt aus der Feder des Teufels …

Rezension:

Mit „Die Teufelsbibel“ hat Richard Dübell wirklich ein Werk geschaffen, bei dem man höllisches aufpassen muss, um beim Lesen nicht den Überblick zu verlieren. Dieses Buch kann man nicht einfach mal so nebenbei lesen, denn dieses Buch verlangt die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Lesers. Auf den ersten 250-300 Seiten des Buches wechseln Handlungsstränge und Handlungsorte in einem atemberaubenden Tempo, so das man sich immer wieder fragt, wo sollen diese Handlungen noch hin führen?

Richard Dübell beleuchtet einen Zeitraum zwischen 1572-1592. Eine Zeit in der die „heilige Inquisition“ der Kirche, die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Die Zeit, als Päpste und Kirchenfürsten nach immer mehr Macht und Geld strebten und schwache Könige  bzw. Kaiser ihr Ego pflegten, ohne sich um die Not in ihrem Lande zu kümmern.

Diese Lebensumstände der Menschen damals werden von Richard Dübell sehr lebendig und detailgetreu beschrieben. Schonungslos beschreibt er die Armut der Bauern und Bettler, um im Gegenzug auch genauso schonungslos die Grausamkeiten und die Arroganz der Kirche und der reichen Leute darzustellen.

Die Charaktere, die Richard Dübell seinen Protagonisten verleiht sind nicht einfach nur gut oder böse, sondern sie sind mit vielen menschlichen Schwächen und Stärken ausgestattet. Die Figuren lachen, lieben, weinen und fluchen, ihr Denken und Handeln wird dem Leser mit sehr einfühlsamen Worten nahe gebracht. Als Leser ist man derart von den Gefühlen der Protagonisten gefesselt, dass man an manchen Stellen im Buch laut flucht oder lacht.

Die Jagd nach der Teufelsbibel ist spannend und auch realistisch erzählt worden. Man weiß am Ende nicht genau, ob man einen historischen Roman, einen Krimi oder einen Thriller gelesen hat, denn dieses Buch hat von allem etwas. Ein Mord jagt den anderen und gleichzeitig stolpert man auch noch von einer Intrige in die nächste. Die Worte Glaube, Hoffnung  undLiebe bekommen in diesem Buch eine neue Dimension, wenn Richard Dübell sie seinen Protagonisten in den Mund legt.

Überhaupt bedient der Autor sich stellenweise einer sehr fantasievollen, fast dichterischen Sprache, die der Handlung noch mehr Tiefe verleiht und sehr gut zu dem Jahrhundert passt, in dem dieser Roman spielt. Das der Autor sehr genau und sorgfältig recherchiert hat, merkt man nicht nur wenn man dieses Buch liest, sondern auch wenn man das Nachwort liest.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, rate aber dringend jedem interessierten Leser, sich für diesen Roman viel Zeit zu nehmen.

Note: 2+

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