Caspari, Sofia: Im Land des Korallenbaums

Verlag: Bastei Lübbe
erschienen:
2011
Seiten:
704
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3404166019

Klappentext:

Im Sommer 1863 lernen sich die jungen Deutschen Anna Weinbrenner und Viktoria Santos auf der Überfahrt nach Buenos Aires kennen. Beide Frauen sind auf dem Weg zu ihren Ehemännern, die ihnen vorausgereist sind. Viktorias Mann haben dringende Geschäfte schon früher zu seiner Estancia im Norden Argentiniens gerufen. Annas Familie hingegen konnte die Kosten für die gemeinsame Überfahrt nicht aufbringen. In dem fernen Land, das für die Reisenden mit großen Hoffnungen verbunden ist, trennen sich ihre Wege zunächst. Doch Viktorias vermeintlich rosige Zukunft gestaltet sich anders als erhofft, und Anna erwartet bei der Ankunft eine schreckliche Nachricht …

Rezension:

Anna Weinbrenner und Victoria Santos, zwei Frauen aus Deutschland die Mitte des 19Jahrhunderts nach Argentinien auswandern. Sie machen sich auf den Weg ihren Ehemännern zu folgen. Die beiden Frauen lernen sich auf dem Schiff kennen und freunden sich an. Auch der Kaufmannsohn Julius Meyer reist mit diesem Schiff und so entwickelt sich schon zarte Bande. In Argentinien angekommen trennen sich ihre Wege. Anna lebt nun bei ihrem Mann und ihren Eltern in Buones Aires und muss lernen mit der neuen Armut zu Recht zu kommen. Victoria reist zu ihrem Mann nach Salta auf dessen Estancia und findet dort auch nicht das vor was sie sich erhofft hat. Später begibt Anna sich ebenfalls auf das Anwesen von Victoria weil sie deren Hilfe benötigt

In zwei nebeneinander herlaufenden Erzählsträngen gewährt die Autorin dem Leser Einblick in das Leben der Protagonisten Anna die zur ärmeren Bevölkerungsschicht gehört und hart arbeiten muss um ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familie zu verdienen. Sie muss ihren kranken Ehemann pflegen und sich gleichzeitig auch um Vater und Mutter kümmern, die nur wenig zum Lebenserhalt der Familie beitragen.
Im zweiten Erzählstrang erfährt der Leser wie es Viktoria Santos ergeht, da ihr Ehemann der Erbe einer großen Estancia ist braucht sie nicht zu arbeiten. Deswegen ist ihr Leben aber nicht unbedingt einfacher. Sie hat andere Sorgen und Nöte. Sofia Caspari hat es geschafft mit ihrem leichten facettenreichen Erzählstil dieser Geschichte leben einzuhauchen.

Sie erzählt von den Ängsten und Nöten dieser Zeit in der Unterschicht genauso wie in der Oberschicht. Zunächst laufen die beiden Leben parallel nebeneinander her um sich dann aber immer mal wieder zu kreuzen und sich schließlich miteinander zu verbinden.
Die Orte und Landschaften die Anna oder auch Viktoria aufsuchten und durchquerten konnte ich mir sehr schnell lebhaft vorstellen. Auch die Lebensweisen der beiden Frauen sowie ihre Art zu handeln waren gut dargestellt.
Es hat Spaß gemacht Victoria auf ihren Ausritten auf der Estancia  zu begleiten. Oder Anna dabei zuzuschauen wie sie ihren Lebenstraum verwirklicht.

Die Autorin hat hier liebenswerte Charaktere geschaffen. Nicht nur die beiden Frauen auch etliche Charaktere am Rande sind gut ausgearbeitet und lebhaft. Dies gilt auch für die Charaktere, die nicht unbedingt zu den Guten zu zählen sind. Gerade das es hier auch böse Mitmenschen gibt macht die Geschichte glaubwürdiger. Sie alle sind mir schnell ans Leseherz gewachsen. Sie durch ihr Leben zu begleiten war ein tolles Leseerlebnis auch wenn ich mir zwischendurch ein bisschen mehr Spannung und vielleicht mehr Initiative der Protagonisten  gewünscht hätte. Auch hätte die Autorin auf einige Szenen gern etwas näher eingehen können. Es hätte für mich das Gesamtbild stimmiger gemacht, aber wahrscheinlich würde dies die Seitenzahlen des Buch sprengen.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es hat schöne aufeinander abgestimmte Farben und das Bild lässt die Weite Argentiniens erahnen. Mein Fazit: „Im Land des Korallenbaums“ ist ein romantisch, verträumter, historischer Roman der ans Herz geht. Er kommt ohne übertriebene Gewalt aus und malt ein farbenprächtiges Bild Argentiniens im 19 Jahrhundert. Ich hatte unterhaltsame Lesestunden.

Note: 2-

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