Boos, Marina: Das Glück der handgemachten Dinge

Band 1 Jules Welt

Verlag: Knaur
erschienen:
2016
Seiten:
336
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3426517191

Klappentext:

Haben Sie’s schon mal getan? Etwas selbst gemacht? Dann wissen Sie ja, wie wunderbar sich das anfühlt. Auch Jule, die Heldin aus Marina Boos‘ erstem Kreativ-Roman „Jules Welt“ kennt es gut, das Glück der handgemachten Dinge.

Drei Monate vor ihrem 31. Geburtstag ist die Weltenbummlerin Jule auf der Suche nach den drei Großbuchstaben des Lebens: HLL – Heimat, Liebe, Lebensaufgabe. Um das alles zu finden, zieht sie in das Heimatdorf ihrer Großmutter und übernimmt eine geschlossene Schankwirtschaft. Jule möchte daraus etwas ganz Besonderes machen: ein gemütliches Kreativ-Café. Hier sollen sich alle, die ihrer kreativen Seite mehr Raum geben möchten, treffen und austauschen können. Denn seit sie denken kann, bastelt und backt Jule für ihr Leben gern. Und so hängt sie kleine Anleitungen ins Fenster, Tipps, Rezepte und Ideen rund ums Handarbeiten, Basteln, Kochen und den Garten. Aber nicht alle Dorfbewohner sind von Jules Plänen begeistert …

Rezension:

Als ich Marina Boos ersten „Jules Welt“ Roman zum ersten Mal in den Händen hielt, war ich erstmal schlichtweg begeistert von der liebevollen Art dieses Buch zu veröffentlichen. Schon das Cover hat ein ausgeschnittenes Herz, hinter dem der Buchtitel steht und von innen ist es so zauberhaft illustriert, dass ich mich mit Feuereifer ins Vergnügen stürzte.

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Leider kann der Inhalt mit der Optik nicht mithalten, denn „Das Glück der handgemachten Dinge“ ist weder Fisch noch Fleisch. Es tut mir in der Seele weh, es sagen zu müssen, aber die Handlung ist unglaublich langweilig und nichtssagend. Es fehlt an Charakterentwicklung, an Tiefe und naja, einfach an allem. Die eingestreuten DIY Anleitungen und Rezepte sind eigentlich das Highlight des Buches, aber irgendwie verbindet sich das alles nicht zu einem homogenen Ganzen.

Jule bastelt und tüdelt zwar zwischendurch immer mal wieder an irgendwas rum, aber so wirkliche Begeisterung in Bezug auf das, was sie da tut, kann sie dem Leser nicht vermitteln. Auch wurden diese Einschübe nicht vernünftig mit der Handlung verknüpft. Außerdem sind sie sehr oberflächlich und ich habe kein Gefühl dafür bekommen, was Jule da überhaupt bastelt. Für mich war das einfach nicht plastisch erlebbar. Leider ist es gleichzeitig auch so, dass die Handlung durch die DIY Momente komplett unterbrochen wird. Wie gesagt, es wirkt einfach alles nicht wie aus einem Guss.

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Boos schafft es auch leider nicht ihrer Protagonistin Leben einzuhauchen. Sie wirkte für mich immer wie eine künstliche Figur aus einem Buch. Ihre Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben war für mich nicht fühlbar und es gibt nichts Schlimmeres, als eine Buchheldin, die einem gleichgültig ist. Für mich passiert auch einfach zu wenig und die kleine Liebesgeschichte ist auch kaum erquicklich. Ich muss leider sagen, wäre die Optik nicht gewesen, hätte ich bei diesem seichten Roman nicht durchgehalten.

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Im Oktober erscheint der zweite Roman „Vom Glück der winterlichen Dinge“, den ich leider nicht mehr lesen werde. Ich habe einfach wenig Hoffnung, dass Schreibstil und Handlung sich gleichermaßen im nächsten Band so verbessern werden, dass sich ein Weiterlesen für mich lohnt. Positiv hervorheben möchte ich aber auf jeden Fall die Rezepte im hinteren Teil des Buches, die alle förmlich danach schreien ausprobiert zu werden.

Note: 4

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