Andrea Schacht - Die Nacht in der der Kater sang

Begonnen von Annette B., 13. März 2016, 18:38:09

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Annette B.


[isbn]3802598954[/isbn]


Zitat von: Klappentext lt. AmazonJenny van Rosmalen möchte auf dem Land ein neues Leben beginnen. Als sie ein kleines Gehöft bezieht, ist ein frecher Streunerkater namens Ghizmo in der Miete inklusive. Doch kaum hat sie sich eingerichtet, geschieht etwas Entsetzliches: Jenny findet eines Morgens auf der Weide nur noch Kopf und Hufe des Ponys, das dort untergebracht war. Ghizmo hat die abscheuliche Tat beobachtet – und versucht Jenny nun auf die Spur des Mörders zu bringen. Dabei gerät die junge Frau selbst unter Tatverdacht und muss alles tun, um den nächsten Anschlag zu verhindern. Zum Glück ist der gewitzte Ghizmo ihr dabei eine große Hilfe ...


Meine Meinung:


Mit diesem neuen Katzenroman hat Andrea Schacht mich sofort wieder überzeugt.

Jenny eine junge Frau mit interessanter Vergangenheit, sucht Ruhe und Entspannung in einem kleinen Haus auf dem Land.
Es ist ein zauberhaftes, kleines Anwesen, welches Jenny mietet. Dabei hat sie direkt einen eigenwilligen Hausbewohner mit gemietet.
Ghizmo der Kater, der schon bei dem Vorbesitzer des Anwesens lebte, lässt sich nun von Jenny verwöhnen.

Dieses Zusammenleben könnte sehr harmonisch und entspannend für Jenny sein, wenn nicht ausgerechnet auf einer nahe gelegenen Koppel ein Pony brutal getötet worden wäre.

Während Jenny sich noch in dem renovierungsbedürftigen Haus einrichtet, nimmt die Polizei ihre Ermittlungen auf.
Mit der idyllischen Ruhe ist es für Jenny nun vorbei, was sie gar nicht so gerne sieht.

Es ist ein Markenzeichen dieser Autorin, dass sie die Katzen in ihren Romanen nicht vermenschlicht.
Frau Schacht lässt viel mehr den Leser die Geschehnisse in Jennys Umfeld, mit den Augen der Katze sehen, ohne dabei die natürlichen, tierischen Verhaltensweisen zu vernachlässigen.
So kommt es auch, dass Ghizmo zum Beispiel das eindringen eines Fremden im Haus gar nicht bemerkt, da er sein Revier markieren muss und Mäuse jagen so viel Spaß macht.
Dosenfutter ist ja ganz lecker, aber eine Feldmaus jagen ist doch aufregender für einen Kater.

Die Erziehungsmaßnahmen, die Ghizmo Jenny angedeihen lässt, sind für den Leser sehr erheiternd und haben mich oft laut lachen lassen. Aber auch die unguten Gefühle, die sich bei Jenny immer wieder melden, nimmt Ghizmo mit seinen tierischen Instinkten wahr und versucht Jenny durch seine Nähe zu helfen.

Während Jenny mit den Dämonen ihrer Vergangenheit kämpft, lernt sie auch so nach und nach die Dorfgemeinschaft kennen.

Hier hat Andrea Schacht sehr spannende und teilweise auch geheimnisvolle Charakter kreiert.
Es sind Typen dabei, die man liebsten direkt zum Teufel jagen möchte beim Lesen, und dann auch wieder total liebe und witzige Figuren, die der Handlung eine wunderbare Wärme verleihen.
So manchen Charakter kann man am Anfang gar nicht richtig durchschauen und genau darin liegt am Ende auch die Spannung.
Einfach direkt am Anfang einer unsympathischen Figur den Mord an dem Pony zu zuordnen, klappt nicht. Wer am Ende der Pferde-Ripper ist, zeigt sich wirklich erst zum Schluss.

Da dieser Roman der Auftakt einer Serie ist, bleiben am Ende des Buches noch einige Fragen unbeantwortet.
Das ist aber nicht schlimm, denn ich freue mich sehr darauf, mit Jenny und Ghizmo noch weiteren Übeltätern das Handwerk zu legen.

Ähnlich wie in der historischen Almuth oder Alyss Serie, hat Andrea Schacht auch in diesem neuzeitlichen Roman mit Jenny eine kluge und willensstarke Frauenfigur geschaffen.
Das gefällt mir sehr gut. 
Was mir in diesem Buch auch besonders gut gefallen hat, waren die wunderbar eingefügten Zitate aus den Klassikern der Weltliteratur, die mich immer wieder schmunzeln ließen.
Es ist ein Vergnügen dieses Buch zu lesen und ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten Kriminalfälle, die Jenny und Ghizmo lösen.

Wenn man erst einmal Angefangen hat dieses Buch zu lesen, dann kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Genau darum kann ich dieses Buch nur wärmstens Empfehlen und das Erscheinen des zweiten Teils kaum erwarten.

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Liebe Grüße Annette