Die Sterne von Marmalon - Charlotte Link

[Kathrin]

[isbn]3442097762[/isbn]

Verlag: Goldmann Seiten: 544 Ausgabe: Taschenbuch Preis: € 9,00

Kurzbeschreibung:
Im England des 16. Jahrhunderts wächst Mary Askew in bitterer Armut auf. Ihre einzige Zuflucht sind ihr einstiger Spielgefährte Frederic Belville und sein einsamer Gutshof Marmalon inmitten der Wälder und Wiesen von Kent. Weil sie arbeiten muss, folgt Mary der jungen Adeligen Lady Cathleen als Hausmädchen nach London. Unwillentlich wird sie bald zur Mitwisserin eines entsetzlichen Mordes und flieht zurück in das Dorf ihrer Kindheit. Doch auch dort muss Mary sich neuen Schicksalsschlägen stellen...

Meine Meinung:
Im Rahmen eines SUB-Wettbewerbs habe ich nun auch endlich einmal ,,Die Sterne von Marmalon" von Charlotte Link gelesen. Dieses Buch stand schon seit Ewigkeiten in meinem Regal, doch irgendwie ist es nie zum Lesen gekommen. Und dass obwohl ich einige gute Stimmen zu dem Buch gehört habe, vor allem auch von Freunden, die von Charlotte Link – im Gegensatz zu mir – nicht wirklich begeistert sind.

Doch hier waren wir dann wohl unterschiedlicher Meinung, denn mich konnte das Buch von der ersten Seite an nicht überzeugen – etwas, was ich von Charlotte Link gar nicht gewohnt bin. Im Normalfall inhaliere ich ihre Bücher regelrecht, nur hier ... ich weiß auch nicht recht, woran es lag. Ich habe fast das Gefühl, als ob ich vielleicht grade ein wenig histo-müde sein könnte, denn eigentlich lässt sich das Buch gewohnt flüssig lesen und grundsätzlich interessiert es mich auch schon, wie es mit Mary weitergeht, aber sie selbst als Hauptfigur kommt mir nicht wirklich nah. Anfangs nervt mich ihre weinerliche Art auch ziemlich, dass sie später dann härter wird, wundert mich gar nicht, bei dem was sie in ihrem Leben und vor allem in ihrer Familie mitmachen musste. Gut finde ich, dass sich Mary entwickeln kann im Laufe des Buches. Nicht, dass sie mir viel näher gekommen wäre, aber die Entwicklung vom kleinen Kind, das von der Familie drangsaliert wird und gerade auch so mit ca. 14 total unrund wirkt, zur harten Frau ist schon gut und glaubhaft gelungen. Leider sind mir die anderen Figuren des Buches auch total überzogen. Ganz schlimm ist Marys Familie (mit Ausnahme der Mutter, die ist noch halbwegs faszinierend) und auch Lord und Lady Cavendor.

Die Zeit, in der das Buch spielt – die Regierungszeit Heinrichs VIII von England – finde ich hingegen ungemein spannend. Allerdings bin ich da doch schon auch von anderen Büchern eindeutig verwöhnt, so dass ich auch den historischen Hintergrund und wie er in das Buch integriert wurde, leider nur als durchschnittlich bezeichnen kann.

Alles in allem leider ein weniger überzeugendes Buch von Charlotte Link, wobei ich das auch ein wenig auf die leise Histo-Flaute schiebe, die sich grade anzukündigen droht.

Bewertung:
[note3+]

lg
kathrin