Das Bernstein-Amulett - Peter Prange

Begonnen von Kathrin, 12. Oktober 2008, 17:10:37

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Kathrin

[isbn]3502115753[/isbn]Das Bernstein-Amulett
Prange, Peter
Historischer Roman
20. Jahrhundert
   
Seiten: 511

Kurzbeschreibung:
Barbara Reichenbach und ihre Familie haben ein Schicksal, wie es nirgends sonst auf der Welt zu finden ist - außer in Deutschland.
Die Geschichte beginnt im Oktober 1944 und endet im Oktober 1990 und sie spiegelt den Weg des geteilten Landes wider. Barbaras Familie wird nach dem Krieg auseinandergerissen und kann erst ein halbes Jahrhundert später wieder richtig zusammenfinden. Für Barbara geht es um die Entscheidung zwischen Vernunft und Verlangen: zwischen ihrem Ehemann Alex, einem ehemaligen Leutnant, der im Ruhrgebiet ein erfolgreicher Manager wird, und Mischa, dem geheimnisvollen Offizier, der in die Machtzentren der Sowjetunion aufsteigt.

Meine Meinung:
Im Rahmen des diesjährigen SUB-Wettbewerbs im Bücherkistenforum von www.steffis-buecherkiste.de habe ich vor ein paar Tagen mit ,,Das Bernstein-Amulett" von Peter Prange mein drittes Buch des Wettbewerbs beendet. Nach ,,Die Philosophin" hat mich Peter Prange nun auch mit diesem Roman überzeugt, so dass ich wohl in nicht allzu ferner Zukunft auch die anderen Romane von ihm kaufen und lesen werde.

Peter Prange hat einen wunderbaren, fesselnden Erzählstil, ohne allzu reißerisch zu sein. Er hat mich erneut überzeugt, obwohl ich nicht gerne Romane lese, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges oder der Nachkriegszeit spielen. Und dennoch gerade auch der Beginn des Buches, der in den letzten beiden Kriegsjahren spielt, war sehr packend, da direkt auch klar wird, dass wir es mit sehr lebendigen Figuren zu tun haben werden. Allerdings konnte mir keine der Figuren so wirklich fest ans Herz wachsen, wie das in anderen Romanen der Fall ist. Die Guten mag ich, vor allem weil sie auch ihre Schattenseiten haben und manchmal Dinge tun, die ich nicht immer nachvollziehen kann. Allerdings finde ich die Gegenspieler etwas einseitig schwarz gezeichnet.

Ich kann nicht sagen, ob die Rolle von Elisabeth realistisch gezeichnet worden ist, aber mir war das alles ein wenig zu viel des Guten, wie sie immer und immer wieder Barbara und ihrer Familie Steine in den Weg legt. Es mag sein, dass das sozialistische Regime der ehemaligen DDR einzelne Menschen besonders beobachtet hat, aber irgendwie hat es mir einfach nicht gefallen, dass es immer und immer wieder Elisabeth war, die Probleme bereitet hat. Und noch weniger hat mir gefallen, dass manche Episoden für Barbara und ihre Familie so glimpflich ausgegangen sind und immer wieder ein ,,Schutzengel" über sie gewacht hat. Natürlich hat es Barbaras Familie ganz schön gebeutelt und da ist auch einiges schief gegangen in ihrem Leben, aber vieles ging mir einfach zu glatt und zu einfach über die Bühne.

Ah, und wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dann gibt es wohl doch eine Figur, die etwas aus der Menge der anderen raussticht: der russische Offizier Belajew. Er war der Gute aber gleichzeitig auch der Unglückliche in der Geschichte. Ich sehe zwar, dass Barbara und Alex zusammengehören, aber Belajew hätte ich es einfach total gegönnt, wenn er glücklich hätte werden dürfen.

Alles in allem ein gutes Buch, das letztlich zu lange in meinem RUB gelegen hat. Aber dennoch hat mir ,,Die Philosophin" von Peter Prange besser gefallen.

Bewertung:
[note2]

lg
kathrin
Rock the Night!

ClaudiC

[isbn]3785713932[/isbn]

Ist das Cover nicht herrlich?  :wieher:

Ich habe vor Kurzem dieses Hörbuch beendet. Für Hörbücher brauche ich meistens sehr lange, weil ich immer nur phasenweise höre und dann wieder tagelang nicht. Das bedeutet also nicht, dass mir das Buch nicht gefallen hätte.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich nach längeren Pausen auch schwer wieder ins Geschehen reinkomme und daher Hörbücher bei mir meist nicht so gut bewertet werden, wie Romane.

Kathrins Rezension kann ich mich dennoch nur anschließen. Ich mag die Figuren, aber nicht besonders. Sie bleiben leider etwas einseitig und blass. Auch für mich stellte Belajew eine Ausnahme dar. Dass er der ständige Schutzengel für die Familie war, fand ich zwar etwas unglaubwürdig, aber dennoch hätte ich ihm ein glücklicheres Ende gewünscht.
Vielleicht habe ich an der Stelle nicht richtig zugehört, aber wie sich die Liebesgeschichte angebändelt hat, ist mir etwas unscharf im Gedächtnis geblieben. Dass Barbara und Belajew ein besonderes Verhältnis zueinander haben, ist mir erst später aufgegangen.

Teilweise sind mir auch die Zeitsprünge etwas zu groß gewesen. Vielleicht bleiben deshalb die Figuren blass, weil man nur episodenhaft mit ihnen "aufwächst" und sie dann schon wieder einige Jahre älter sind.

Gegen Franziska Pigulla als Sprecherin kommt auch an dieser Stelle mein Einwand, den ich immer gegen sie habe: sie spricht einfach weinerlich.

Ich empfehle dieses Hörbuch dennoch als gute Unterhaltung. Neben dem Bügeln, Stricken oder sonstigem Tun.

Note: 3+
[note3+]

ClaudiC