Diana Menschig: So finster so kalt

Begonnen von Kathrin, 14. Juni 2016, 16:27:11

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Kathrin

[isbn]3426514931[/isbn]   
So finster so kalt
Diana Menschig
Fantasy/ Horror
Seiten: 380
Verlag: Knaur TB
Preis: 8,99 Euro

Inhalt:
Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes' Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

Meine Meinung:
,,So finster so kalt" ist ein Fantasy-Roman von Diana Menschig, der auf dem bekannten Märchen ,,Hänsel und Gretel" basiert, aber eine ganz eigene Version der Geschichte erzählt. Der Märchenhintergrund und das absolut gelungene und passende Cover haben mich auf das Buch sehr neugierig gemacht und ich habe mich auf schaurig-schöne, phantastische Lesestunden eingestellt und gefreut.

Der Einstieg in das Buch ist gut gelungen. Gleich mehrere Märchenfiguren lassen sich erahnen (Aschenputtel, Brüderchen und Schwesterchen). Ein verbotener Garten und eine alte (verstorbene) Frau, die von den Kindern im Dorf als  ,,Hexe" bezeichnet wird und die anscheinend mit Tieren sprechen konnte, gepaart mit einem einfach zu lesenden Stil, lassen die ersten 30 Seiten nur so dahinfliegen.

Sehr schnell jedoch musste ich für mich feststellen, dass ich wohl doch etwas anderes erwartet habe. Ich wollte mehr Zauber und märchenhafte Momente, die mich an eigene Märchenstunden in meiner Kindheit erinnern. Leider habe ich stattdessen Horror und Dämonen bekommen, etwas, das ich persönlich so gar nicht mit Märchen in Verbindung bringe. Die Stimmung und Atmosphäre, auf die ich mich im Vorfeld gefreut habe, konnte dadurch nicht aufkommen und war vermutlich auch nicht die Absicht der Autorin. Insofern ist dies kein Vorwurf an die Autorin, sondern eher an meine eigenen Erwartungen an das Buch.

Der Stil der Autorin ist einfach gehalten, was mich das Buch sehr flutschig und schnell lesen lies. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, wenn es inhaltlich besser ausgearbeitet worden wäre. Die Grundidee ist gut – wenn auch nicht ,,mein Ding" – aber vieles geht mir zu schnell und ist mir zu plump umgesetzt. Auch den Figuren fehlt es in meinen Augen an Tiefe, aber wie sollen sie auf so wenigen Seiten auch ein tieferes Profil bekommen? Wirklich nahe sind sie mir jedenfalls nicht gekommen. Selbst die Katzen, die in dem Buch eine nicht unwichtige Rolle spielen, konnten mir als Katzen-Sklave kaum ein Lächeln auf das Gesicht zeichnen, sie waren einfach nicht kätzisch genug. Zwischenzeitlich war ich so genervt von dem Buch, dass ich kurz davor war, es nicht zu beenden.

Letztendlich ist eine Horror-Variante eines bekannten Märchens wohl einfach nicht mein Ding und dies ist  wie gesagt auch kein Vorwurf an die Autorin, dennoch werde ich zukünftig die Finger von horrormäßigen Märchenadaptationen lassen.

Bewertung:
[note4-]
Rock the Night!