Tage des Seth - Judith Mathes

[Kathrin]

[isbn]3805339119[/isbn]

Autor: Judith Mathes Verlag: Philip von Zabern ISBN: 3805339119 Seiten: 384 Ausgabe: Taschenbuch

Inhalt:
Verrat, Hass, Mord: Ägypten droht ins Verderben zu stürzen! Ägypten im 12. Jahrhundert v. Chr.: Das Land am Nil ächzt in wirtschaftlicher Not. Alle Augen richten sich auf Ramses III., doch der greise Pharao scheint fernab der Realität den Dingen ihren Lauf zu lassen. Im königlichen Frauenhaus werden verhängnisvolle Pläne geschmiedet: Um die göttliche Ordnung zu bewahren, soll der Pharao ermordet werden! Doch können Hass, Verrat, Folter und schwarze Magie das Land wirklich retten, oder stürzt es unaufhaltsam in die Katastrophe? Darf man ein hehres Ziel mit Mitteln verfolgen, die an Bösartigkeit kaum zu überbieten sind? Inmitten von Chaos und Katastrophe entwickelt sich die Liebesbeziehung zwischen der jungen Dienerin Achtaj und dem Heiler Cheru-ef. Als das Morden beginnt, wird klar: Seth, der grausame Gott des Chaos und der Verwüstung, hat sich Ägyptens bemächtigt, und seine Herrschaft ist gnadenlos ...

Meine Meinung:
,,Tage des Seth" ist der zweite historische Roman über das Alte Ägypten von Judith Mathes. Nachdem ich vor gut 10 Jahren bereits ,,Tage des Ra" mit über 1000 Seiten begeistert verschlungen hatte, habe ich mich sehr darüber gefreut, dieses zweite, inzwischen schwer erhältliche, Buch endlich zu einem guten Preis gebraucht kaufen zu können. Leider bin ich nach der totalen Begeisterung über ,,Tage des Ra" von ,,Tage des Seth" ziemlich enttäuscht. Letztlich hat mich nur die Neugierde über das Finale Grande zum Weiterlesen animieren können.

Die Basisgeschichte um die Intrige am ägyptischen Hof, mit der Ermordung Pharaos (Ramses III) als Ziel, fand ich sehr spannend und interessant und auch stilistisch lies sich das Buch gut lesen. Ich liebe Intrigen und ich liebe die Pharaonen-Zeit in Ägypten. Die Intrige spielt hier zwar schon die zentrale Rolle, hätte in meinen Augen aber noch spannender und verzwickter sein können. Im Vergleich dazu nahm für mich die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptfiguren einen zu großen Raum ein. Ich denke zwar schon auch, dass Liebesgeschichten historischen Romanen noch mal eine besondere, auch persönliche Würze geben, und dass man sie kaum weglassen kann, aber das Verhältnis 50:50-Verhältnis von Liebesgeschichte vs. Historie ist mir hier einfach zu ausgewogen. Aber das ist persönlicher Geschmack. Außerdem überzeugt mich die Liebesgeschichte auch nicht. Das ging mir zu hoplahop, zu offensichtlich und zu schnell. Klar, Liebe auf den ersten Blick mag es geben, aber wenn ich mich schon mit Liebesgeschichten in Romanen auseinandersetzen muss, dann lieber etwas feiner und gerne auch unauffälliger.

Ich hatte zudem noch ein das Problem, dass mir die weibliche Hauptfigur Achtai tierisch auf den Geist ging. Zudem konnte ich weder zu ihr noch zu Cheru-ef einen Bezug finden.

Ich bin davon überzeugt, dass dem Buch, dem geschichtlichen Hintergrund und vor allem den Figuren 100-200 Seiten  gut getan hätten. Es war in sich zwar schlüssig, aber wirkte trotzdem nicht wirklich rund, nicht wirklich auserzählt, als ob Kleinigkeiten fehlen würden. Vielleicht ist für mich aber die Zeit der historischen Romane auch langsam vorbei. Ich weiß gerade nicht, welcher historische Roman in den letzten 1-2 Jahren mich so richtig begeistern konnte.

Bewertung:
[note3-]